Entscheidungen - Auf welcher Grundlage treffen wir sie und welche Rolle spielen dabei Daten?
Eine Entscheidung ist nicht einfach nur eine Entscheidung; sie bestimmt einen grundlegenden Vorteil, der den Menschen von allen anderen Arten unterscheidet. Wir können aus fast unbegrenzt vielen gegensätzlichen Konzepten wählen. Und dank unserer Intelligenz können wir dasjenige auswählen, welches wir für schlau halten. Ohne sie würden wir uns an ein sich wiederholendes Muster halten, wie es die meisten unserer Säugetiergenossen tun.
Zweifellos kann das manchmal ein Segen sein; man braucht die Prozesse nicht zu untersuchen. Man macht es auf diese bestimmte Weise, weil es so ist, wie es ist. Aber lasst uns trotzdem nicht zu philosophisch darüber werden. Nietzsche hat das für uns alle und viele nachfolgende Generationen getan (Meine Buchempfehlung hierzu: «If Nietzsche Were a Narwhal»).
Warum Monopoly «old economy» ist
Auf welcher Grundlage treffen wir also Entscheidungen? Während die einen es vorziehen, keine Entscheidungen zu treffen und ihre natürliche Veranlagung zu ignorieren, ziehen andere das Los unter den verfügbaren Optionen. So ist es auch beim Monopoly-Spiel mit meiner Tochter, das manchmal eine nicht enden wollende achtstündige Schlacht ist.
Aber seien wir fair: Die meisten Entscheidungen lassen eine entscheidende Sache aus: Daten. Mit Daten wäre die achtstündige Schlacht mit meiner Tochter in vielleicht 20 Minuten erledigt. Ohne Spaß, aber sehr effektiv. Sie wüsste, welchen ROI (Return on Investment) sie von den Käufen und Gebäuden erwarten kann. Sie wüsste, wie hoch die Kosten sind, die ich zu tragen habe, und sie könnte ihre Gewinnchancen durch strategische Käufe vorhersagen.
Daten brauchen Standards
Alles, was ihr dazu fehlt, sind Daten. Übertragen wir das auf das reale Wirtschaftsgeschehen: Es bedeutet, dass nur derjenige, der die aktuelle Marktsituation und sein Produkt genau kennt, seine Wahlmöglichkeiten bewerten und rationale Entscheidungen treffen kann. Eine möglichst umfassende und vor allem aussagekräftige Datenbasis liefert diese Informationen und ist damit die wichtigste Grundlage für Entscheidungen - vor allem in Branchen, die auf Kapital und dessen Effizienz angewiesen sind.
„Daten sind das Gold des digitalen Zeitalters“, hört man immer wieder, aber das kommt der Realität nicht einmal annähernd nahe. Daten sind viel wertvoller, weil sie in unerschöpflichen Mengen vorhanden sind. Rund um Daten entsteht derzeit eine veritable Industrie, die Daten produziert, kombiniert, veredelt und vermarktet. Der Wandel der Digitalisierung treibt die Datenmärkte voran wie keine andere Branche. Mit ihrer Hilfe werden noch aussagekräftigere und im besten Fall standardisierte Daten relativ kostengünstig produziert, was den Blick auf das große Ganze erleichtert. Und Standardisierung sichert auch die Vergleichbarkeit von Daten.
Nachhaltigkeit als Wertsteigerer
Industrien, die viel Kohlendioxid erzeugen, stehen vor der Herausforderung, nachhaltiger zu wirtschaften und ihre Produkte klimafreundlich zu gestalten, um die Klimaziele der Regierung zu erreichen. Die Erfüllung der sogenannten ESG-Nachhaltigkeitskriterien für die Bereiche Umwelt (Environmental), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance) ist jedoch nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Chance für Wachstum, Rentabilität und einen höheren Wert.
Allein aus diesem Grund sollten diese so schnell wie möglich angegangen werden. Es gibt viele Möglichkeiten, Anlagen und Assets klimafreundlicher zu gestalten und CO2-Emissionen zu reduzieren. Sie reichen von der Verwendung regional produzierter bis hin zu umweltfreundlichen Materialien. Dies geht weiter zur Installation innovativer, energiesparender Systeme und einer aktiven Auseinandersetzung mit den Kunden darüber, wie Ressourcen erhalten werden können, die zwar vorhanden sind, aber nicht in ihrem Umfang genutzt werden.
Das Bauchgefühl – unser Supercomputer
Diese Informationen werden benötigt, d.h. möglichst umfassende, standardisierte Daten zum Kohlendioxid, um eine Messlatte zu haben, an der Produkte, Preise und der sogenannte „Give-Back-Effekt“ gemessen werden. All dies kann bei einer späteren Digitalisierung bequem und relativ kostengünstig erfasst werden. In aggregierter Form ausgewertet, zeigen die Daten, wo durch geeignete Maßnahmen der größte Nachhaltigkeitseffekt erzielt werden kann und bieten damit eine hervorragende Grundlage für rationale Entscheidungen.
So machen Datenentscheidungen das Leben leichter und die Welt besser. Und wir sollten zugeben, dass wir den Supercomputer, den wir alle neben den ganzen unpersönlichen Daten haben, nämlich unser Bauchgefühl, niemals unterschätzen sollten.
Philipp Kraft ist Unternehmer mit Herzblut und erfahrener Executive-Manager, der international für Großunternehmen wie Amazon, E.ON und die Deutsche Telekom innovative Produkte etabliert, skalierbare Vertriebskonzepte aufgesetzt und erfolgreich neue Technologien eingeführt hat. Als COO bei Realcube verantwortet er seit 2021 die operativen Prozesse und trifft dabei erfolgreich richtungsweisende Entscheidungen mit seinem Team und seiner strategischen Vision.
Realcube ist eine Cloud-Plattform für das voll integrierte, digitale Immobilienmanagement. Gleich einem App-Store vereinigt Realcube Technologiepartner aus unterschiedlichen Phasen des gesamten Lebenszyklus von Bestandsimmobilien. Durch offene Schnittstellen (API as a Service) konsolidiert Realcube bisher heterogene Daten in einer zentralen Datenbank. Die Datenauswertung erfolgt mittels Business Intelligence in Echtzeit. Das Unternehmen mit Sitz in München beschäftigt aktuell rund 30 Mitarbeiter und vereinigt auf der Plattform einen Immobilienwert (Assets under Management) von ca. 16 Mrd. Euro