GREEN SUCCESS: Der Schlüssel zur Zukunft des Bau- und Immobiliensektors
Das Jahresmotto der führenden Zukunftsplattform für den Bau- und Immobiliensektor, der REAL PropTech 2024, lautet „#GREEN SUCCESS“. Was auf den ersten Blick fast wie ein widersprüchliches Oxymoron klingt, verbindet in Zeiten von Dauer-Krisen-Gejammer und vermeintlich-fehlendem Handlungsspielraum verpackt als starke Marketing-Floskel eine klare Botschaft. Denn nach dem ESG-Hype seit Anfang des Jahrzehnts sind dort, wo Innovation und Willen, Transformation und Können sowie die konsequente Entwicklung von Strategie und operativer Roadmap aufeinandertrafen längst jede Menge erprobte Maßnahmen und Lösungen umgesetzt und entwickelt worden.
Gehört in die Köpfe: Verknüpfung von Nachhaltigkeit & Erfolg
Es gibt sie längst und zahlreich. Die Beweise, die Beispiele, die den schillernden Begriff „#GREEN SUCCESS“, die Nachhaltigkeit und Erfolg miteinander verknüpfen. Denn hinter diesen beiden Worten verbirgt sich eine Revolution – und gleichzeitig eine provokative Herausforderung an alle, die in der Bau- und Immobilienbranche (viel zu un)tätig sind. Diese Botschaft gehört leise und dauernd, vor allem aber laut und einschlägig in die Köpfe der Entscheider, Medienbetextende und Zukunftswillige.
„#GREEN SUCCESS“ ist nicht nur ein gut klingendes Ideal, sondern vielmehr der Beweis dafür, dass Nachhaltigkeit nicht länger eine kostspielige Option ist, sondern heute bereits messbar wirtschaftlich erfolgreich ist. Und nachhaltig erfolgreich macht. Ja, mehr noch – dass nachhaltiges Wirtschaften der einzige Weg ist, um langfristig erfolgreich zu sein. Auf allen vielfältigen Bedeutungsebenen des Begriffs. Doch wie lässt sich dieser Erfolg messen und was bedeutet Nachhaltigkeit in diesem Kontext wirklich?
Die Dringlichkeit der Nachhaltigkeit – Ein Weckruf für die Branche
„Nachhaltigkeit“ – so locker als Forderung und Greenwashing-Marketing-Wording dahin gebasht - ist kein neues Konzept. Doch die Notwendigkeit, „es“ endlich ernst zu nehmen, war nie dringlicher. Real uns bedrohender Klimawandel, Ressourcenknappheit, Fachkräftemangel und veränderte Zwänge setzen uns alle unter Druck. In kaum einer anderen Branche ist der Handlungsbedarf so groß wie im Bau- und Immobiliensektor. Und der unvorbereitete Fall in einigen Wertschöpfungsbereichen von Champagner-Jubel zu Wunden-Lecken schmerzhaft. Schließlich ist der Bau- & Gebäudesektor für rund 40 % der weltweiten CO2-Emissionen und 60% des Müllaufkommens verantwortlich. Eine Tatsache, die uns als Branche beschämen sollte. Doch anstatt sich in Schuldzuweisungen zu verlieren, haben die Thought Leader, Innovatoren, klugen Unternehmer und Unternehmenslenker das erkannt. Und längst begonnen zu handeln. Hier liegt eben auch unsere Chance. Die Chance, nicht Teil des Problems, sondern vor allem Teil der Lösung zu sein.
„#GREEN SUCCESS“ bedeutet, Nachhaltigkeit als integralen Bestandteil unserer Geschäftsmodelle zu betrachten und vor allem traditionell wie andere Erfolgsfaktoren zu messen. Und das auf mehreren Ebenen. Dabei geht es um ökologische Verantwortung, ebenso um soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit. Smarte Köpfe wissen das - und diese Faktoren zu steuern. Erfolg ist nicht nur grün, aber auch grün ist er in jedem Fall. Der erwirtschaftete Euro wird es in Zukunft definitiv sein. Und wer das einfach weiter ignoriert wird ausradiert. Aus Unfähigkeit, Angst, fehlender Klugheit oder Ignoranz erwachsende Konsolidierung ist wie Grünschnitt. Was erstmal wie übler Kahlschlag aussieht, ist die Basis für sprießendes Leben der nachwachsenden Triebe, die gestärkt daraus hervorgehen.
Ökologische Nachhaltigkeit – Der Druck steigt
Es gibt keinen Planeten B. Und auch keine eigene Bau- und Immobilienwelt. Denn Immobilien haben gesamtwirtschaftlich und gesamtgesellschaftlich eine immanente und essenzielle Querschnittsfunktion. Die simple, aber erschreckende Wahrheit, dass wir uns mit unserer Lebens- und Wirtschaftsweise die Lebensgrundlage entziehen, ist inzwischen in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Der ökologische Fußabdruck eines Unternehmens wird mehr und mehr zum entscheidenden Faktor für dessen Überleben. Dekarbonisierung ist nicht länger eine Handlungsoption, sondern eine Pflicht. Unternehmen, die sich nicht schnell und umfassend auf die Reduktion ihrer Emissionen konzentrieren, werden unweigerlich abgehängt. Zu recht. Weil die Gesetzgebung immer strikter wird – und auch, weil Investoren und Kunden zunehmend Wert auf nachhaltige Geschäftsmodelle legen.
Doch wie kann ökologische Nachhaltigkeit in der Bau- und Immobilienbranche konkret aussehen? Die Liste ist unendlich lang, quer durch die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele und bis tief in alle Facetten der Wertschöpfung. Egal, ob angefangen bei der Materialwahl, der Energieeffizienz von Gebäuden oder der Weise, wie wir Räume in Immobilien, Quartieren oder ganzen Städten gestalten, um sie flexibel und langlebig zu machen. Wir verabschieden uns von der Vorstellung, dass Nachhaltigkeit teuer ist. Es war überfällig, die Perspektive zu wechseln. Denn nicht die Anschaffungs- und Umsetzungskosten sind der alleinig zu betrachtende Faktor. Sondern die Gesamt-Wirtschaftlichkeitsanalyse, die auch den Verlust einberechnet, den es kostet, wenn „sie“, die Nachhaltigkeit, nicht erfolgreich berücksichtigt wird. Richtig umgesetzt, bringt sie anfangs Einsparungen und steigert den Wert von Immobilien – und damit den Erfolg. Langfristig wird sie Kern jeden dann funktionierenden Geschäftsmodells. Das ist der Kern von „#GREEN SUCCESS“: Nachhaltigkeit als wirtschaftlichen Erfolgstreiber zu verstehen. Ob als Konferenz- und Impulsgeber-Ziel: Diese Botschaft gehört fest verankert in unsere Köpfe.
Soziale Nachhaltigkeit – Verantwortung für die Gesellschaft
Ökologische Nachhaltigkeit ist eine Seite der Medaille. Soziale Nachhaltigkeit ist ebenso wichtig – und ebenso vernachlässigt. Was nützt beispielsweise ein klimaneutrales Gebäude, wenn es für die Menschen, die darin leben und arbeiten, unerschwinglich ist? Wenn wir über soziale Nachhaltigkeit sprechen, geht es darum, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, faire Arbeitsbedingungen zu gewährleisten und eine lebenswerte, gesunde, komfortable und in jeder Hinsicht positive Umwelt zu bieten.
Die Bau- und Immobilienbranche trägt eine enorme Verantwortung. Die Städte der Zukunft werden dann lebenswert sein, wenn sie sozial inklusiv und zugänglich gestaltet sind. Doch auch hier zeigt sich: Soziale Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch. Im Gegenteil. In einer Gesellschaft, in der Ungleichheiten zunehmen, wird soziale Nachhaltigkeit zum Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die sich hier engagieren, schaffen Vertrauen und sichern sich so die Loyalität von Kunden und Investoren.
Wirtschaftliche Nachhaltigkeit – Erfolg in einer veränderten Welt
Kommen wir zur dritten Dimension: der wirtschaftlichen Nachhaltigkeit. Sie ist das Bindeglied zwischen den ökologischen und sozialen Aspekten. Wirtschaftlicher Erfolg und Nachhaltigkeit sind keine Gegensätze. Irrigerweise gibt es aber diesbezüglich immer noch konservativ-unwillige Unglauben. Doch ganz im Gegenteil, sie bedingen einander. Ein Unternehmen, das heute nicht nachhaltig wirtschaftet, wird morgen keinen Erfolg mehr haben. Das ist keine moralische Frage, sondern eine rein ökonomische. Besser noch: dies funktioniert bereits heute.
Investoren und Assetmanager brauchen immer noch kurzfristige Renditen, doch diese werden zunehmend anders und bereits klar erfolgreich bewiesen zunehmend anders erwirtschaftet. Kein Reporting ohne ESG, keine Re-Positionierung eines Objekts oder Neuausrichtung eines Portfolios ohne Nachhaltigkeit in entscheidender Rolle, um Werte langfristig zu sichern und zu steigern. Die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) haben sich längst vom Randthema weniger Nischeninvestoren, sondern zum zentralen Kriterium für Investitionsentscheidungen entwickelt.
Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften, sind weniger anfällig für regulatorische Risiken, haben bessere Chancen auf Finanzierung und genießen ein höheres Ansehen und damit Akquiseerfolg. Doch auch hier gilt: Nachhaltigkeit muss messbar sein. Es reicht nicht, grüne Schlagworte in den Raum zu werfen. Was zählt, sind harte Fakten, belastbare KPIs. Genau so kann nachhaltiger Erfolg erreicht und nachgewiesen werden.
Innovation und Technologie als Schlüssel zum Erfolg
„#GREEN SUCCESS“ ist definitiv nur mit Innovation und Technologie denkbar. Wer glaubt, dass Nachhaltigkeit durch Verzicht oder Rückschritt erreicht werden kann, irrt. Und alles so lassen wir heute geht definitiv nicht. Im Gegenteil. Und JA, es erfordert Mut, neue Wege zu gehen, traditionelle Geschäftsmodelle zu hinterfragen und disruptiv zu handeln. Doch genau darum geht es: so mutig, so neu sind die Wege gar nicht mehr. Es gibt sie zuhauf, die Beispiele von Unternehmen, die erfolgreich Strategien und Maßnahmen entwickelt und umgesetzt haben – und bereits jetzt mitten in der Krise wirtschaftlich davon deutlich profitieren.
Die Bau- und Immobilienbranche durchläuft ihre digitale Transformation wie andere Wirtschaftssektoren. Auch, um nachhaltig zu werden. Dies beginnt bei der Planung und reicht bis hin zur Umsetzung und dem Betrieb von Gebäuden. BIM (Building Information Modeling), digitale Zwillinge, Smart Buildings und diverse andere PropTech-Lösungen quer durch den gesamten Immobilienlebenszyklus sind hier die Schlüssel. Sie ermöglichen es, Ressourcen effizienter zu nutzen, Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig den Komfort und die Lebensqualität zu steigern.
Innovation beginnt und endet nicht bei Digitalisierung und Technologie. Auch im Geschäftsmodell ändert sich etwas. Kreislaufwirtschaft, Sharing-Modelle und neue Finanzierungsstrukturen sind nur einige der Konzepte, die uns helfen können, nachhaltiger zu wirtschaften, neue Re-Finanzierungsmodelle zu schaffen und dabei erfolgreich zu sein.
Fazit: „#GREEN SUCCESS“ – Mehr als ein Schlagwort
Das Jahresmotto der REAL PropTech 2024 ist ein polemisches Wachrütteln, ein Beweis, eine Einladung. Es ist eine Aufforderung, nachzumachen oder selbst weiterzuentwickeln, was andere bereits erfolgreich vorgelebt und vorgelegt haben. „#GREEN SUCCESS“ fordert uns heraus, Nachhaltigkeit auf allen Ebenen zu denken und zu handeln: ökologisch, sozial und wirtschaftlich. Es fordert all die Branchenentscheider, die budgetverantwortlichen Bereichsleiter, die operativen Kräfte in den Fachabteilungen, Digitalisierungs- und Nachhaltigkeitsbereichen oder den Innovationseinheiten heraus, innovative Lösungen zu finden, die nicht nur den Planeten, sondern auch unser Unternehmen und unsere Gesellschaft langfristig sichern.
„#GREEN SUCCESS“ ist auch ein Versprechen. Und unsere „Bau- & Immobilienwirtschaftliche Ice-Bucket-Challange“ an uns selbst: Sind wir bereit, die Herausforderung anzunehmen, den kurzen Schockmoment auf uns zukommen zu lassen und dann selbst aktiv auszulösen? Sind wir bereit, unsere Geschäftsmodelle im „Kill your Company“-Stil zu hinterfragen, auseinanderzunehmen, neue Technologien zu nutzen und Nachhaltigkeit als Grundlage unseres Erfolgs zu verstehen?
Die Expert:innen, Impulse und Deep Dives der Zukunftskonferenz REAL PropTech 2024 werden zeigen, dass Nachhaltigkeit bereits heute wirtschaftlich erfolgreich funktioniert – wenn wir den Mut haben, sie wirklich zu leben. Es liegt an uns, diese Chance zu ergreifen. Der Erfolg von morgen beginnt heute, mit „#GREEN SUCCESS“.
Sarah Schlesinger ist Managing Partner bei blackprint. In ihrer Rolle vernetzt sie gezielt etablierte Immobilienunternehmen, PropTechs und Wagniskapitalgeber miteinander und treibt digitale Geschäftsmodelle zur Schaffung einer nachhaltig funktionierenden Bau- und Immobilienwirtschaft voran. Im ZIA leitet sie die Projektgruppe ESG & Digitalisierung, im BITKOM ist sie Vorständin des AK Digital Construction & Real Estate. Vor ihrer Zeit bei blackprint gründete und führte sie vier Jahre lang ein eigenes PropTech und leitete sechs Jahre für einen internationalen Shoppingcenter-Betreiber die Servicegesellschaften zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. 2019 wurde Sarah Schlesinger mit dem Deutschen Exzellenz-Preis in der Kategorie „Manager & Macher“ ausgezeichnet. Das Branchenmagazin immobilienmanager wählte sie zudem 2019, 2020, 2021 und 2022 unter die Top 25 Frauen der Immobilienwirtschaft.
Als Pioniere der Bau- und Immobilienwelt treibt blackprint als Digitalisierungs-Hub die Zukunftsfähigkeit der Bau- und Immobilienwelt voran. blackprint wurde 2016 von der Feldhoff Gruppe gemeinsam mit weiteren Unternehmern mit dem Ziel gegründet, die Digitalisierung der Bau- und Immobilienwirtschaft voranzutreiben und zu gestalten. Heute verstehen wir uns als Beratungsunternehmen für Digitalisierungsstrategien und als Netzwerk- und Knowledge-Plattform. Wir widmen uns der Vernetzung der Akteure in unserer Branche bei visionären Events, begleiten PropTechs bei ihrem Wachstum und vermitteln Wissen rund um die digitale Transformation der Immobilienwirtschaft. Mit Leidenschaft streben wir nach einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Bau- und Immobilienbranche.