Mit digitalem Qualitätsmanagement die Kontrolle über das Gebäude gewinnen
Mit digitalem Qualitätsmanagement die Kontrolle über das Gebäude gewinnen
Ambitionierte Nachhaltigkeitsanforderungen, Wünsche für noch mehr Komfort, zusätzliche Flexibilität und hohe Wirtschaftlichkeit: Für jetzige und zukünftige Eigentümer stehen wichtige strategische Entscheidungen hinsichtlich der energetischen Gebäudesanierung an. Dabei ist auffällig: Immer mehr Bauherren scheinen angesichts der Anforderungen komplexe und teure Lösungen zu bevorzugen, obwohl je nach Beschaffenheit des Gebäudes schon kleinere Maßnahmen dabei helfen können, das Gebäude in die nächsthöhere Energieeffizienzklasse zu hieven.
Klar ist zunächst: Die Bau- und Immobilienbranche darf keine Zeit mehr verlieren. Ein Blick auf die Zahlen verrät: Um Gebäude zu beheizen und zu kühlen, benötigen die Europäer 40 Prozent ihres gesamten Energieverbrauchs. 36 Prozent der innerhalb der Europäischen Union verursachten Treibhausgase gehen auf den Gebäudesektor zurück. Wenn die EU ihre ambitionierten Klimaziele erreichen will, wonach die Emissionen bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinken sollen, müssen Immobilien energieeffizienter werden – und dies schnell, effizient und gezielt. Doch leider entscheiden sich viele Eigentümer und Projektentwickler nicht für die naheliegenden und attraktiven Lösungen.
Als allererste Maßnahme ist es deshalb notwendig, sich als Bauherr oder Eigentümer möglichst schnell einen Überblick über die Nachhaltigkeitsperspektive des eigenen Portfolios zu verschaffen, um überhaupt einen Klimapfad aufbauen zu können. Dazu gehören dann mit Blick auf langfristige Maßnahmen Fragen wie: Wie lange halten die Fenster noch? Ist der Aufbau einer Photovoltaikanlage prinzipiell möglich? Wie alt ist die Heizungs-, Lüftungs- oder Kühlungsanlage?
Doch nicht nur die langfristigen, auch kurzfristige und vor allem kostengünstige Maßnahmen können eindrucksvolle Ergebnisse hinsichtlich Energieeinsparungen hervorbringen. Dafür ist es sinnvoll, vor allem die Heizungs- und Lüftungsanlagen in den Blick zu nehmen, denn diese laufen oftmals fehlerhaft. Nutzt man allein diese Optimierungspotentiale, ist es durchaus möglich, einen „Sprung“ in der Energieeffizienzklasse zu machen und wichtige Zeit zu gewinnen, um einen energetischen Vorsprung zu erreichen und so aufwändigere Sanierungen wie Fensterneueinbau und Dämmung erst bei tatsächlichem Sanierungsbedarf umsetzen zu müssen.
Besonders groß sind die Potenziale bei Gewerbeimmobilien wie großen Bürogebäuden. Hier sollten Bauherren und Eigentümer schnell tätig werden. Auch aus Eigeninteresse, denn gerade dort ist eine reiche Ernte sicher und schnell zu realisieren – ohne gleich die Heizungsanlage austauschen oder gar eine bessere Dämmung einbauen zu müssen. Es geht darum, die vorhandene beziehungsweise neu installierte Technik richtig einzustellen, aufeinander abzustimmen und so überhaupt erst zu ertüchtigen, ihre wahren Potenziale auszuspielen und damit die Energiebilanz eines Gebäudes zu verbessern.
Digitales Qualitätsmanagement ist ein gutes Instrument, um die Kontrolle über die Technik im Gebäude zurückzugewinnen. Es ermöglicht die vertragsfeste Festlegung präziser Anforderungen an die Effizienz- und Komfortfunktionen von Gebäuden. Auf dieser Basis ermöglicht es dann auch eine digitale, transparente Prüfung der realen Performance vor Abnahme und kann im Regelbetrieb dafür Sorge tragen, dass Betreiberleistungen kontinuierlich geprüft und dokumentiert werden.
Und das rechnet sich: Technisches Monitoring als digitales Qualitätsmanagement lohnt sich in der Regel schon ab dem ersten Betriebsjahr. Die Energiekosten können bei Neubauten, Sanierungen und auch im Bestand um bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Vor allem komplexe Gebäude profitieren von dauerhaft niedrigeren Nebenkosten und technischen Anlagen, die besser funktionieren. Mindestens genauso wichtig für viele Bauherren: Ein technisches Monitoring verursacht aufseiten des Bauherrn nur minimalen Aufwand, sodass das eigene Personal nicht zusätzlich belastet wird. Insgesamt gilt: Es gibt auch teure und komplexe Lösungen. Aber warum nicht zunächst die einfachsten, schnellsten und günstigsten Maßnahmen umsetzen, die zugleich die größten Gewinne versprechen?
Unternehmer, Wissenschaftler und Netzwerker: Dr. Stefan Plesser treibt die Energiewende in der Real Estate Branche seit 20 Jahren voran. Als Gründer und geschäftsführender Gesellschafter hat er die synavision als innovatives PropTech aus TU Braunschweig und RWTH Aachen mit einem interdisziplinären Team zum Marktführer für digitales Qualitätsmanagement und Technisches Monitoring für Gebäude entwickelt.