Think 2030: Wie Asset, Property und Facility Management 2030 aussehen werden

Geschrieben von
Stefan
Zanetti
Veröffentlicht am
Sep 3, 2022

Wer 2030 denken will, muss es wagen, die Dinge radikal anders anzupacken. Wie würden wir heute auf der grünen Wiese die Asset-, Property- und Facility Management Geschäftsarchitektur konzipieren, damit wir am Ende dieses Jahrzehnts eine Aufstellung haben, die wirklich in der Lage ist, die versprochenen Potentiale der Digitalisierung zu nutzen? 

Historisch sind die Funktionen von Asset Management, Property Management und Facility Management im kommerziellen Immobliliengeschäft oftmals getrennt. Das mag gute Gründe gehabt haben im letzten Jahrhundert, aber diese Aufstellung führt auch zu einer Reihe von Herausforderungen, die man in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts eigentlich nicht mehr erwarten würde: Asset, Property und Facility Management Unternehmen agieren in vielen Fällen immer noch als organisatorische und datentechnische Silos, obwohl die Leistungserstellung für die Nutzer von Immobilien eigentlich nahtlos über alle beteiligten Partner erstellt werden muss. Die Folge sind Prozesse mit verhältnismässig geringer Effizienz und Qualität durch viele Medienbrüche und eine Intransparenz über das aktuelle Geschehen in Gebäuden. Am deutlichsten werden die Hindernisse aus der Industrie-Aufstellung bei den stark wichtiger werdenden Nachhaltigkeitsthemen, die kaum vernünftig abgebildet werden können, wenn keine durchgängige Systemlandschaften vorhanden sind. 

Die nächste Generation von Immobilienbetreibern kommt

Doch es gibt Hoffnung: In den vergangenen fünf Jahren PropTech Entwicklung haben sich in praktisch allen funktionalen Bereichen marktreife, cloudbasierte Softwarelösungen entwickelt, die sich zu nahtlos integrierten Plattformen zusammenbauen lassen. Mehr und mehr etablierte Player wie ERP Hersteller verstehen ebenfalls, dass closed-shop Architekturen keinen Weg in die Zukunft mehr darstellen können. Dokumentierte, offene APIs werden auch in der Immobilienwirtschaft zur kompromisslosen Kernanforderung, die Kunden an ihre Software-Infrastruktur stellen werden. 

Wie aber kriegt man den Stein ins Rollen? Wir haben vor gut anderthalb Jahren mit ausgewählten Immobilieneigentümern angefangen zu überlegen, wie wir heute die Immobilien-Betriebseinheiten konzipieren würden, wenn wir auf der grünen Wiese nochmals beginnen könnten - ohne historische Altlasten, unter Nutzung aller Technologien, die heute am Markt zur Verfügung stehen. Herausgekommen ist eine Vision für digitale Betreiber, oder wie wir sie nennen: Digital Operators. 

Digitales Mietermanagement steigert nachhaltig die Effizienz

Digitale Betreiber sind zuallererst digital: Sie stützen sich auf eine kombinierte Plattform, die alle Kernprozesse des Mietermangements, des kaufmännischen sowie des technischen Property Managements durchgängig abbilden und die verschiedenen Partner nahtlos integrieren. Auf einer solchen Plattform können dann die Rollen neu verteilt werden: die klassische Aufteilung in Asset, Property und Facility Management wird in dieser Vision nicht Bestand haben - vielmehr werden wir neue Rollen entstehen sehen. Insbesondere werden die durch Effizienzgewinne auch Ressourcen frei, um wirklich wertschöpfende Tätigkeiten direkt am Mieter erbringen zu können. Nach unseren Modellen sind Effizienzeinsparungen von bis zu 30 % bei gleichzeitiger Erhöhung der Nutzerzufriedenheit und voller Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte von Anfang an mit kompromisslos verfolgten Digital Operator Ansätzen möglich.

Treiber einer solchen Vision sind die Immobilieneigentümer, oder die Vertreter derselben im Asset Management, die das mit ihren Partnern umsetzen. Eine Digital Operator Plattform lässt sich nicht über Nacht realisieren, und sie sollte auch nicht auf einen Schlag eingeführt werden: Die in der Software-Entwicklung erprobten agilen Vorgehensweisen empfehlen sich hier. Auch hat sich gezeigt, dass insbesondere Neubauten sich gleichsam als Träger des Vorantreibens neuer integrierter Prozesse eignen. Wer heute anfängt, eine solche integrale Betriebsplattform zu konzipieren, wird in einem Zeitraum von 2-3 Jahren die Basis gelegt haben, um ab 2025 die Effekte der Digitalisierung zum Nutzen der Nutzer, Eigentümer und aller Beteiligten voll zu realisieren - und dann wird 2030 tatsächlich eine Industriestruktur vorherrschen, die mit dem althergebrachten Rollenteilungsmodell nicht mehr viel gemeinsam hat. 

Über Stefan Zanetti, Gründer und President of the Board von Allthings:

Stefan ist eine der prägenden Gründerfiguren der Proptech Szene in Europa. Er ist fasziniert von der Entwicklung völlig neuer Dinge und Dienstleistungen, am liebsten von Grund auf. Während der Schulzeit baute er Heissluftzeppeline und programmierte Rechenmaschinen um, später im Leben begann er, Unternehmen aufzubauen. Im Jahr 2013 gründete er Allthings, sein drittes ETH-Spin-off nach Synesix und Careware. Mit Allthings, der inzwischen führenden Mietermanagement-Plattform für Immobilieneigentümer und Bestandshalter, um ihre Gebäude mit digitalen Dienstleistungen für ein besseres Leben und Arbeiten in Gebäuden auszustatten, kombinierte er seine Begeisterung für Kundeninteraktionsdesign, Risiko- und Nachhaltigkeitsmanagement mit seiner Leidenschaft für neue Technologien und Software.

Stefan Zanetti

Über Allthings:

Die Mieterplattform von Allthings ermöglicht es, 100% der Interaktionen zwischen Mietern, Immobilieneigentümern und -dienstleistern über alle wesentlichen Kommunikationskanäle digital zu erfassen. Kunden tun dies, um die Mieterbindung zu erhöhen, die Effizienz zu maximieren und ihre digitale Markenstrategie umzusetzen. Darüber hinaus ermöglicht ihnen Allthings, ein Partnernetzwerk aufzubauen, das einen über die Miete hinausgehenden Mehrwert für Mieter und Eigentümer generiert, sowie aus den gewonnenen Daten Erkenntnisse über das Geschehen in ihren Gebäuden zu erlangen. Die Allthings Plattform umfasst einen App-Store für Gebäude mit einem modularen Angebot von Funktionen für Wohn- und Gewerbe-Mietergemeinschaften, eine Omnichannel-Infrastruktur für eine einfache Mieterkommunikation über alle Kommunikationskanäle, eine offene API, ein SDK und Schnittstellen für die einfache Integration von Drittanbietern.


Das 2013 in Basel als Spin-off der ETH Zürich gegründete Unternehmen verfügt über Niederlassungen in Basel, Berlin und Freiburg. Das Team ist mehrfach ausgezeichnet und zählt über 300 führende europäische Immobilienunternehmen und Dienstleister zu seinen Kunden. Weitere Informationen finden Sie unter www.allthings.me.

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